Wer nach Schottland reist, kommt an den Werken des genialen Architekten Charles Rennie Mackintosh nicht vorbei. Er wird heute dort voll Stolz wie ein "Gott" gepriesen, während er zu seinen Lebzeiten in seiner Heimat kaum geschätzt wurde und sogar bitterarm 1928 mit 60 Jahren starb. Sein "Jugendstil" verband Organisches mit Funktionalem und wurde zum Vorbild für europäische Designer wie Josef Hoffmann und Kolo Moser.
Sein Meisterwerk ist die School of Art in Glasgow.
School of Art Glasgow 1896
Bücherei
Hill Haus bei Glasgow
Inneres
Möbelentwürfe von Mackintosh
Tischuhr
Gästezimmer
Éinrichtung seines eigenen Hauses
Der Darmstädter Verleger Alexander Koch schrieb 1901 einen Wettbewerb aus für das "Haus eines Kunstfreundes". Mackintosh nahm daran teil, gewann aber nur den zweiten Preis und erhielt zum Trost fürseine Arbeit 600 Mark. Da alle Pläne vorliegen, wurde 1996 in einem Glasgower Park das Haus bis ins Detail rekonstruiert. Es kann für Hochzeiten, Konferenzen usw. gemietet werden.
Haus eines Kunstfreundes
Entwurf 1901 zum Musikzimmer
Ausführung Musikzimmer 1996
Detail
Für ein Hochzeitsmahl vermietet
Entwurf für das Speisezimmer
Speisezimmer Ausführung
Vorraum
Ab 1910 bekam Mackintosh als Architekt so gut wie keine Aufträge mehr. Verbittert verließ er Glasgow und siedelt sich in Südfrankreich an. Dort vereinsamt beschäftigte er sich mit Aquarellieren. 1928 stirbt er an Zungenkrebs. Seine Asche ließ er im Atlantik verstreuen.
Charles R. Mackintosh "Annemonen" Aquarell um 1920
Die heutige Wertschätzung von Mackintosh beweist der Preis für einen Stuhl aus einem Teehaus. Er wurde bei einer Auktion von Christies 2002 für 350.000 Brit. Pfund ohne Aufgeld (= ca. 500.000 €) versteigert.